Freitag, 30. April 2021

Tischzaubereien 15: Geist im Tuch

 

Dieser Effekt ist ein absolutes Lieblingskunststück meiner Frau Karin. Schon deshalb wollte ich es einmal auf Video verewigen.

Das „Ghost Silk“ habe ich am Anfang meiner Zauberlaufbahn bei der Firma Kellerhof erstanden. Erst später kam mir die Idee, es mit der bekannten „Gitterkarte“ zu kombinieren. Die Zuschauerin soll „Halt“ sagen, wenn die gewählte Karte vorgezeigt wird – dabei darf sie aber zweimal lügen, einmal muss es die Wahrheit sein. Da sich die betreffende Karte nicht mehr im Spiel befindet (Insidern dürfte klar sein, warum), ist nach zweimaligem Lügen Schluss.

Das Geistertuch fungiert hierbei als „Lügendetektor“: Der „Geist“ darin bäumt sich auf, wenn nicht die Wahrheit gesagt wird. Natürlich ist das Tuch hinterher leer – bis auf ein kleines Bild des Geistes.

Diese Tour hat Potenzial für weiteren Unsinn. Eventuell könnten Sie Ihrer Helferin am Schluss ein Kompliment machen, wobei sich peinlicherweise das Tuch hebt…

Das „Karten-Puzzle“ als Zwischeneffekt könnte man natürlich weglassen. Mir gefällt der Effekt aber so gut, dass ich ihn mit unterbringen wollte.

Die Idee des Lügendetektors ist es wert, einmal darüber nachzudenken. Vielleicht besitzen Sie ja ein anderes Requisit, das sich in dem Sinne verwenden lässt.

Viel Freude mit dem Video:

https://www.youtube.com/watch?v=vMrQZjIzz8k

Donnerstag, 29. April 2021

Partyzauberei: Seidenring Wunder



El Duco (Christer Gustavsson) war ein schwedischer Trickerfinder und Zauberhändler, der immer wieder sehr originelle Effekte anbot.

Einer davon landete für lange Zeit in meinem Vorführ-Repertoire – an die hundert Mal habe ich die Routine vorgeführt: In eine Art „Übungs-Ringspiel“ aus zwei weißen Plastikringen wird ein dritter, roter Ring hineingezaubert. Der allerdings ist lediglich auf einem weißen Tuch aufgedruckt, von dem er verschwindet und sich in den zwei Ringen materialisiert, welche eine Zuschauerin hält.

Ein absolut ungewöhnlicher, direkter und visueller Trick, der auch nicht schwer vorzuführen ist. Was will man mehr?

Die einzige Anforderung besteht darin, die Helferin so zu steuern, dass sie keinen Unsinn treiben kann. Daher mein stets wiederkehrender Appell: Männliche Kandidaten eignen sich nur selten zum Mitmachen!

Hier das Video:

https://www.youtube.com/watch?v=gDV8Isbir78

Mittwoch, 28. April 2021

Tischzaubereien 14: Voodoo

 

Dieses Kunststück verbinde ich mit Erinnerungen an die Anfänge meiner Zauber-Laufbahn. Obwohl ich schon als Kind und Jugendlicher gelegentlich (und mit mäßigem Erfolg) einfache Tricks vorführte, begann meine „ernsthafte“ Phase erst mit 25 Jahren: Da entdeckte ich in der Uni-Buchhandlung meines Studienorts ein Zauberbuch, welches wirklich wertvolles Material enthielt: „Zaubertricks – Das große Buch der Magie“ von Jochen Zmeck (1929-2012).

Dass es sich bei diesem Autor um einen der bekanntesten Magier der DDR handelte und er eine ganze Reihe von Büchern und Seminarheften herausgegeben hat, erfuhr ich erst viel später. Auch, dass wir fast den gleichen Beruf gelernt hatten: Zmeck war Lehrer für Chemie und Physik. Mit dem Unterschied aber, dass er 1958 diese Beschäftigung hinter sich ließ und Berufszauberer wurde.

Sein „Handbuch der Magie“ gilt heute noch als deutsches Standardwerk und offizielle Ausbildungs-Lektüre des Magischen Zirkels. Auf den Seiten 309-311 wird ein Mentaleffekt beschrieben, den ich damals spannend fand: ein „Voodoo-Schadenszauber“ als Kartenkunststück. Mein Exemplar ist vor zirka 40 Jahren im Eigenbau entstanden und war bei meinen frühen Auftritten meist mit dabei.

Sicherlich 30 Jahren lang lag es dann unbeachtet in meinem Zauberschrank. Es hat mich gereizt, es nach dieser langen Zeit für eine Videoaufnahme wieder hervorzuholen.

Etwas schmunzeln musste ich beim Lesen der Beschreibung in Zmecks Buch. Dort schreibt der Autor zum Schluss, bei guter Vorführung werde den Zuschauern „eine Gänsehaut über den Rücken rieseln“. Na ja... Meine beiden Helferinnen beim Video versicherten jedoch, die Geschichte sei „ganz schön gruselig“. 

Man soll alte Effekte nicht unterschätzen!

Aber sehen Sie selbst:       

https://www.youtube.com/watch?v=oIQfYvshvks

Partyzaubereien: Flying Coins

 

Mit dieser Routine habe ich schon über hundert Mal meine Auftritte vor einem kleineren Party-Publikum eingeleitet. Geld ist halt ideal dazu geeignet, sofort die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu bekommen. Münzen einfach aus der Luft greifen – wer möchte das nicht?

Normalerweise produziere ich der ersten sechs Münzen allerdings aus freier Hand, indem ich sie Gästen aus den Haaren ziehe. Das schafft gleich am Anfang einen guten Kontakt. Für das Video habe ich das Geld – mangels Personal – in einem Sektkühler erscheinen lassen.

Kernstück des Ablaufs ist das „Münztablett“ (nach einer Idee von Helmut Schmiedeberg), das ich einst von der Zauberzentrale München erwarb. 

Weiterhin verwende ich „Coin Flight de Luxe“, ein Kunststück, das die Firma Future Magic lieferte. Die Illusion, dass Münzen aus der Luft ein Glas durchdringen und in einem Schnapsgläschen landen, ist technisch wirklich perfekt gelöst!

Das am Ende erscheinende Riesen-2 Euro-Stück gab es einst unter dem Titel „Sehtest“ bei Future Magic zu kaufen.

In diesem Fall setze ich eine Helferin aus dem Publikum gleich zu Beginn ein, was natürlich ein gewisses Wagnis bedeutet. Bleiben Sie auf jeden Fall nahe bei ihrer „Assistentin“, damit Sie gleich eingreifen können, falls diese zu „kreativ“ agieren sollte! Ich habe dies im Einzelfall erlebt, aber dennoch den Ablauf stets einigermaßen retten können.      

Beschäftigen Sie sich einmal mit dem Thema „Geld herbeizaubern“ – Sie haben damit einen absoluten Publikums-Magneten! „Paper to Money“ und die „Geldscheinvermehrung“ habe ich ja bereits vorgestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=UCXOo-a1_bA&t=2s 

Nun aber viel Spaß mit dem neuen Video:


https://www.youtube.com/watch?v=PRZ2EKLt91E

Dienstag, 27. April 2021

Partyzaubereien: Zeiträtsel

 

An dieser Routine hat mich die Idee fasziniert, einmal die Zeit rückwärts laufen zu lassen. Es werden dazu diverse Restaurations-Experimente vorgeführt.

„Rätsel der Sanduhr“ nannte Eckhard Böttcher vor 20 Jahren diesen Effekt. Man bekam zur dem wunderschönen Zeitmessgerät zwei weitere Kunststücke mitgeliefert: 

·         „Wundersame Verkettung“ (nach einer Idee von Karl-Heinz Tanczer): Einzelne Bruchstücke einer Kette werden wieder zusammengefügt.

·         „Zeitkapsel“: Aus einem durchsichtigen Röhrchen verschwindet ein Tuch.

Ich habe noch einige Effekte hinzugefügt:

·         Die Drawer Box, in welcher das Tuch zum Schluss wieder erscheint

·         Den altbekannte „Maßband-Trick“ (von der Firma Kellerhof)

·         Das „Dreifache Tuchmirakel“ (von der Zauberzentrale München): Drei Seidenbänder durchdringen unbeschädigt eine brennende Kerze.

Ich finde die Idee von der rückwärts laufenden Zeit sehr ungewöhnlich und reizvoll. Man kann das Thema ja auch mit anderen Kunststücken realisieren, die Sie vielleicht längst besitzen. Denken Sie einmal darüber nach!

Viel Freude mit dem Video!

https://www.youtube.com/watch?v=oYJkf-0BM9Y