Montag, 10. Juli 2023

Tanzen möcht‘ ich!

Ich glaube, wir müssen uns heute alle etwas ausruhen! Das zweistündige Konzert gestern war – auch wegen der Rekord-Temperaturen – ziemlich anstrengend.

Wie man in der Einladung lesen konnte, boten wir einen Streifzug durch 100 Jahre Tanzmusik mit Hits in 17 unterschiedlichen Rhythmen – musikalisch also eine heftige Herausforderung!

https://diemagiedesgr.blogspot.com/2023/06/unser-neues-sommerkonzert-in-pornbach.html

Glücklicherweise durften wir wieder den lauschigen Biergarten des Gasthofs Bogenrieder nutzen, was dank der Beschattung durch Bäume und eine Markisen-Konstruktion die Hitze erträglicher machte. Die tatkräftigen Helferinnen und Helfer bauten nach dem Mittagstisch in Rekordzeit Tische und Stühle konzertfreundlich um, so dass wir rechtzeitig und in Ruhe aufbauen konnten. Ein großes Kompliment an unsere freundlichen Gastgeber sowie die Unterstützer aus unserem privaten Umfeld!

Gerade als Zauberer freut man sich über solche Hilfen, denn die Magie besteht zu 90 Prozent aus Einpacken, Aufbauen, Abbauen und wieder Einräumen sowie Transportieren – und dazwischen aus einer kurzen Zeit des Glücks.

Schwierig bei solchen Auftritten ist für mich nicht der einzelne Effekt, sondern die Logistik, mit der man die vielen Aktionen so verknüpfen muss, dass es möglichst nirgendwo „hakt“.

Auch die Musiker hatten mit insgesamt 22 Titeln gut zu tun: Wir begannen mit unserem Motto: „Tanzen möcht‘ ich“ aus der Operette „Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán – einem Wiener Walzer.

Evergreens erklangen auch bei den Slowfox-Stücken „Bel Ami“ von Theo Mackeben und „Du gehst durch all meine Träume“ von Peter Kreuder. Im Foxtrott-Rhythmus gab es den UFA-Schlager „Ein Freund, ein guter Freund“ von Werner Richard Heymann, und in einem Potpourri unter anderem „Buena Sera“ sowie den Fred Bertelmann-Hit „Der lachende Vagabund“. Als langsamen Walzer präsentierten wir die Kennmelodie des „Dinner for One“: „Charmaine“.

Musette-Klänge boten wir mit „Sous le Ponts de Paris“ von Vincent Scotto.

Auch lateinamerikanische Rhythmen waren vertreten, zum Beispiel der Samba-Hit „Tico Tico“ sowie ein Cha Cha Cha, ein Rumba-Medley plus ein feuriger Paso Doble.

Ohne Tango geht bei uns natürlich nichts: Neben dem Klassiker „La Cumparsita“ boten wir ein Potpourri deutscher Tangos mit Kompositionen wie „Egon“ oder „Ein kleiner Akkordeon-Spieler“.

Modetänze von einst präsentierten wir mit Charleston, Twist, Rock’n’Roll und einem meiner Lieblingsstücke: der Bossa Nova „Desafinado“.

Ein Highlight war sicherlich auch Karins Gesangsinterpretation der berühmten Habanera aus George Bizets „Carmen“.

Mit dem fetzigen Cancan aus Jaques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ setzten wir den Schlusspunkt, bei dem das Publikum fleißig mitklatschte.

Mit Moderation und Zauberei bin ich bei unseren Konzerten eigentlich bereits genügend beschäftigt. Zur Akzentuierung der verschiedenen Rhythmen bediente ich bei 9 Titeln auch noch diverses Schlagwerk – für die Triangel wurde mir sogar eine eigene Partitur gestellt…

Hartwig Simon setzte mit seinem Fagott absolut präsent und im teilweise höllischen Tempo wichtige Grundstrukturen sowie Einwürfe und lieferte die Arrangements für beinahe alle Stücke. Eine riesige Arbeit, die man nicht hoch genug einschätzen kann!

Karins Geigenspiel und besonders ihr Gesang dürften ein wesentlicher Grund dafür sein, dass wir im Umkreis inzwischen über einen gefestigten „Fanclub“ verfügen, der sich zu fast jedem Konzert anmeldet!

Bettina Kollmannsberger spielt nicht nur exzellent Akkordeon, sondern unterstützt ihre Partnerin Karin bei den Refrains mit ihrer schönen Altstimme. Eine absolute Bereicherung! Umjubelter Höhepunkt des Konzerts war sicherlich ihre dynamische Interpretation des Galopps „Erinnerungen an Zirkus Renz“.

Bei der Abmoderation fiel mir spontan der Satz ein: „Ich weiß nicht, wie lange wir uns Bettina noch leisten können…“

Die zirka 70 Gäste spendeten uns zum Abschluss Standing Ovations – was will man mehr? Wir bedankten uns mit der Zugabe: Peter Kreuders „Sag beim Abschied leise Servus“ – und dem Versprechen, dass es auch 2024 wieder ein Sommerkonzert geben wird.

Wir erhielten auch hinterher noch viel Lob – und sicherlich hat jedem Einzelnen ein anderer Aspekt besonders gut gefallen.

Mir sind bei unseren Auftritten stets zwei Dinge besonders wichtig:

Einmal die absolut gründliche und professionelle Vorbereitung – von der Programmplanung über Arrangements und Recherche für die Moderation bis zu den vielen Übungsstunden und Proben. Insgesamt sind da sicher einige hundert Arbeitsstunden zusammengekommen.

Wichtigste Voraussetzung ist aber, dass uns dieses Zusammenspiel selber großen Spaß macht. Nur dann können wir diese Freude auch auf das Publikum übertragen. Ich meine, das ist uns gestern gelungen!

P.S. Gerade erhielt ich die Mail, dass wir unser Konzert Anfang Oktober nochmal in München spielen dürfen. Passt doch!

P.P.S. Für die schönen Fotos bedanken wir uns bei Swetlana Gilman und Gerhard Kollmannsberger.