Samstag, 31. Juli 2021

Tischzaubereien 25: Doppeltes Würfelwunder

 

Dieses Kunststück erwarb ich vor Jahren antiquarisch – hauptsächlich deshalb, weil es Magiro erdachte. Über den genialen Trickerfinder habe ich bereits bei anderer Gelegenheit berichtet:

https://diemagiedesgr.blogspot.com/2021/05/tischzaubereien-18-magiros-wurfel.html

Vor Publikum gezeigt habe ich den Effekt nie – ich hatte ihn sogar völlig vergessen. Neulich fiel er mir beim Aufräumen wieder in die Hand. Die Idee ist wirklich clever, und mir fiel spontan ein Text ein, der die sehr einfachen Aktionen stark unterstützt.

Übrigens stimmt es wirklich: 90 Prozent der Verurteilungen im Strafprozess basieren auf dem Personenbeweis, also auf den Aussagen der Beteiligten. Und diese sind oft falsch – ob nun gelogen oder auf Irrtümern beruhend. Eine nicht sehr beruhigende Tatsache…

Leider steht die tolle Idee des „Würfelwunders“ durchaus im Gegensatz zu seiner Verarbeitung. Beim Herumprobieren fielen mir bald mehrere technische Verbesserungen ein, die leider mit meinen Bordmitteln nicht machbar waren. So muss man bei der Vorführung Risiken eingehen, die wahrlich vermeidbar wären. Zum Thema Zauberhändler" gibt es demnächst einen eigenen Artikel...

Ich bin aber sicher, dass man das Vortragsthema auch mit ganz anderen Requisiten darstellen kann. Schauen Sie einmal in Ihrem Zauberschrank nach!

Hier das Video:


https://www.youtube.com/watch?v=rOcZg7SlhRs

Freitag, 23. Juli 2021

Meine magischen Gedanken 4

 

Bei Vorführungen aller Art – ob nun Konzerten, Zauberauftritten oder Vorträgen – erlebe ich immer wieder einen Effekt, den ich jammerschade finde:

Die Akteure verpassen den „magischen Moment“ der ersten ein, zwei Minuten ihrer Präsentation, wo sich das Publikum weniger darauf konzentriert, was stattfindet, sondern wer überhaupt auf der Bühne steht und wie man diese Person(en) einschätzt.

Da richten Musiker erst einmal ihre Notenpulte und Partituren her oder ein Redner kämpft mit einer schlecht eingestellten respektive gar nicht funktionierenden Mikrofonanlage – und „darf“ anschließend erstmal diverse Ehrengäste begrüßen.

Auch Magier lösen gerne zu Beginn noch technische Probleme oder lassen ellenlange Ansprachen über die Zauberei vom Stapel. Beliebt ist auch der Eröffnungssatz: „Jetzt brauch ich erstmal zwei Helfer aus dem Publikum.“ Echt jetzt? Kann der nicht selber zaubern?

Mit einem solchen „Intro“ verschenkt man wirklich gigantische Optionen. Es kostet dann viele Mühen, sich Aufmerksamkeit und Sympathie im Laufe des Auftritts zurückzuerobern.

Eine andere wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist es, die Körpersprache dem anzupassen, was man verbal ausdrückt. Physisch zu „lügen“ ist weit schwieriger als mit Worten etwas nicht Zutreffendes zu behaupten. Der beste Weg dahin: Glauben Sie selber, was Sie sagen und scheinbar tun!

Zaubern ist alles andere als einfach. Unbedingter Wille und Leidenschaft sind dringend nötig – so wie bei Paul Potts. Sein Erfolg war kein Zufall. Er hat sich viele Jahre gemüht, trotz zahlreicher Rückschläge.

Hier mein Video:

https://www.youtube.com/watch?v=uymHNjMBJxc  

P.S. Diese für mich zentralen Themen jeglicher Vorführungen haben mich schon öfters beschäftigt. Bei Interesse kann man hier nachlesen:

http://milongafuehrer.blogspot.com/2017/06/das-paul-potts-phanomen.html

https://diemagiedesgr.blogspot.com/2020/05/an-das-glauben-was-man-tut.html

https://diemagiedesgr.blogspot.com/2019/04/der-magische-moment.html

https://diemagiedesgr.blogspot.com/2015/03/die-ersten-sechzig-sekunden.html

Mittwoch, 21. Juli 2021

Tischzaubereien 26: Fünfte Dimension

 

Dieser Durchdringungseffekt ist in vieler Hinsicht einzigartig:

1989 bot die Zauber-Butike das Kunststück an – zum stolzen Preis von 75 DM. Wegen meiner damaligen finanziellen Verhältnisse sah ich schweren Herzens von einem Kauf ab, obwohl Eckhard Böttcher das Requisit in den höchsten Tönen pries – mit vollem Recht, wie sich noch herausstellen sollte.

Im Nachhinein bereute ich meine Sparsamkeit, aber da war die „Fünfte Dimension“ längst ausverkauft. Mindestens zehn Jahre später wurde der Effekt vom Zauberstudio Braunmüller antiquarisch angeboten, worauf ich sofort „zuschlug“. Was mir nach Erhalt aber geschah, habe noch nie mit einem Requisit erlebt: Die besagte Röhre blieb trotz meiner intensiven Bemühungen undurchdringlich, worüber ich mich furchtbar ärgerte.

Irgendwann landete das gute Stück in einer Kiste, in der ich Material aufbewahrte, welches ich mir irgendwann einmal genauer ansehen wollte.

Neulich fiel mir das Teil beim Aufräumen wieder in die Hände, worauf ich die alte Beschreibung hervorholte und ein Stündchen herumprobierte. Und – oh Wunder – plötzlich hatte ich den „Mechanichtsnutz“ heraus. Zu meiner Ehrenrettung sei gesagt: Ich fand Eckhard Böttchers Erklärung an einer Stelle – ausnahmsweise – auch etwas nebulös.

Auf jeden Fall ist die zugrundeliegende Idee von Ingo Baudach einfach genial – und eigentlich auch genial einfach. Der Durchdringungseffekt ähnelt wahrer Zauberei.

Und der Titel legt das Vortragsthema – ein kurzzeitiges Eintauchen in die „fünfte Dimension“ – wirklich nahe. Aber sehen Sie selbst:

https://www.youtube.com/watch?v=ZGYqnzOSt-U

Freitag, 16. Juli 2021

Partyzauberei: Comedy Würfelattraktion

 

Unter dieser Bezeichnung habe ich das sehr gut verarbeitete und vielseitig verwendbare Requisit einst bei der Zauber-Butike erstanden. Hauptsächlich verwendete ich es zur Produktion einer Menge Seidentücher.

Hier aber der Originaleffekt – die Durchdringung einer stabilen Holzplatte durch einen großen Würfel. Insider werden natürlich ahnen, wie ich es mache.

Was mir besonders gefällt: Die scheinbare „Panne“, die mir zunächst unterläuft, ist der Schlüssel für die spätere „wirkliche“ Wanderung des Würfels. Sie wird aber durch die Dramatik des „Misslingens“ gut überspielt.

Gefreut hat mich insbesondere, dass ich damit sogar meine zaubererfahrene Kamerafrau täuschen konnte, die beinahe wegen des vermuteten Missgeschicks die Aufnahme abgebrochen hätte. Glücklicherweise konnte ich das gerade noch verhindern – und so die wunderschöne Szene der Nachwelt erhalten.

Aber sehen Sie selbst:

https://www.youtube.com/watch?v=5G3LJnYjrYk

Mittwoch, 14. Juli 2021

Tischzaubereien 24: Illusions Scheiben

Gedanken nicht nur erraten, sondern „lesen“, also sichtbar machen: Wer möchte das nicht?

Der gezeigte Effekt stammt von der Firma FOKX Magic. Ich finde es faszinierend, dass der vom Zuschauer gewählte Kartenwert langsam aus dem Dunkel der „Mattscheibe“ erscheint.

Was die Karten betrifft, werden Experten die „Slip Force“ sicherlich erkannt haben – für mich in diesem Metier die Obergrenze meiner Geschicklichkeit…

Schön, dass die Sache noch mit einem Schlussgag endet! Mit Rücksicht auf die Moralvorstellungen von YouTube habe ich aber den unteren Teil der Dame mit der bewussten Karte bedeckt.

So stelle ich mir Mentaleffekte vor: einfach, klar und kurz.  

Viel Spaß mit dem Video!

https://www.youtube.com/watch?v=5-8Kr6W6O_0