Vor
einigen Monaten habe ich ein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht.
Dieser erscheint mir als wesentliche Quintessenz aus fast 30 Jahren Zauberei: Nicht die ausgewählten Tricks bestimmen den
Erfolg eines Auftritts, nicht einmal die technische Perfektion ihrer
Vorführung. Entscheidend ist für mich die Darstellung einer überzeugenden Bühnenpersönlichkeit, der man die
vorgeführten Effekte abnimmt. Mein Buch enthält eine Fülle von Anregungen zu
diesem Thema.
In
all den Jahren hatte ich nur wenig Kontakt mit der magischen „Szene“ – deren
ständige Suche nach „neuen Tricks“ nervte mich zunehmend. Ein Beispiel ist Alexander de Covas „Purse Swindle“ (für
mich das Beste, was man mit einem Seidentuch und einer DS anstellen kann). Ich
habe über dieses Kunststück viel nachgedacht, eine eigene Routine entwickelt,
eine Kinderversion (nach einer Idee von Michael
Sondermeyer und Uwe Schenk) fabriziert und das alles mehrere hundert Mal vor Laienpublikum
gezeigt. Wann immer ich versuchte, Zauberkollegen meine diesbezüglichen Ideen
zu erklären, wurde der Empfänger nach kürzester Zeit wieder abgestellt: „Ach so, das mit der DS kenne ich schon!“
Dieser Satz jedoch sollte den Beginn
eigener Überlegungen bilden und nicht deren Ende!
Was
ist in der Magie schon wirklich „neu“? In der Summe sehr wenig. Nach wie vor
produzieren wir gewählte Karten aus einem gemischten Spiel – allerdings, wie Alexander de Cova sagt, braucht man
heute zu deren Finden einen Waschbären oder eine endlos komplizierte Routine
inklusive dem Errechnen von Quersummen, auf dass der erzielte Effekt darin
untergehe – oder alternativ in einem Sammelsurium fader Witze, auf dass der
Anspruch laut Website („Zaubern mit
Humor“) sich erfülle…
Häufig
werden lediglich Rätsel vorgeführt:
Hauptsache, das Publikum weiß nicht, wie es geht. Doch dies trifft ebenso auf
Computer oder (bei Männern) die Handhabung einer Waschmaschine zu. Was ist
daran unterhaltsam, dass man den technischen Prozess eines Vorgangs nicht
erklären kann? Allzu oft geraten magische Effekte zu Denksportaufgaben – die Emotionen
der Zuschauer aber bleiben unberührt. Das Gegenbeispiel schlechthin ist und
bleibt für mich das „Herz aus Glas“
von Altmeister Punx. Er führt keinen
bloßen Durchdringungseffekt vor, sondern erreicht mit der Botschaft „Geld allein macht nicht glücklich“ die
Herzen des Publikums.
Wenn
es wirkliche Zauberei gäbe – was würde
man dann gerne können? Vielleicht Geld aus dem Nichts holen, Gedanken erraten,
beim Glückspiel gewinnen? Möglicherweise blieben unter diesem Aspekt viele oft
gezeigte Kunststücke auf der Strecke – oder ist es ein menschlicher
Wunschtraum, dass sich die vier Asse, die zunächst getrennt sind, schließlich
in einem Kartenpäckchen versammeln? Außer, man macht daraus eine emotional
berührende Geschichte wie Punx in
seinem „Märchen von den vier Wünschen“…
Solche
Themen würde ich auf meinem Blog gerne mit Ihnen diskutieren.
Meine
Erfahrungen als Blogger zeigen allerdings eindeutig, dass ein Zulassen anonymer
Beiträge früher oder später Zeitgenossen anlockt, die per „Verbalradikalismus“
nur ihren Frust ablassen wollen. Daher lade ich Kommentare nur hoch, wenn Sie diese
unter wirklichem Namen veröffentlichen
wollen.
Weiterhin
sollten Sie auf herabsetzende und beleidigende persönliche Angriffe verzichten.
Eine klare, vielleicht auch einmal harte inhaltliche
Debatte reicht doch völlig aus – man muss diese nicht auf reale Personen
beziehen! Ich werde in eher kritischen Blogbeiträgen ebenfalls möglichst auf konkrete
Namen verzichten – es sei denn, ich zitiere aus öffentlich zugänglichen
Quellen.
Meine
Blogs sind und bleiben werbefrei – allerdings bis auf die Werbung für mich und
meine Bücher! Wenn ich hier gelegentlich Beiträge zur Zauberkunst
veröffentliche, stammen diese oft aus meinem oben angesprochenen Werk.
Natürlich würde es mich freuen, wenn Sie dieses (gedruckt oder als E-Book)
käuflich erwerben würden (Ausleihen finde ich als Autor unmoralisch!). Bestellinformationen
finden Sie auf meiner Website (siehe Link in der Titelzeile dieses Blogs).
Vielleicht
habe ich Sie nun neugierig gemacht auf meine weiteren Ideen? Keine Sorge, die
nächsten Artikel hierzu werden in Bälde erscheinen!
Mit
herzlichen magischen Grüßen
Ihr
Gerhard Riedl
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