Es
hätte mich gewundert, wenn wir bei unserem Tangokonzert
neulich eine andere Erfahrung gemacht hätten als schon im Juli 2017 bei der Pfaffenhofener Gartenschau. Damals gab
ich – als einziger dort engagierter Zauberkünstler – zwei Vorstellungen mit
Live-Musik:
Resultat: Insgesamt zirka 200
Zuschauer, keine Ankündigung im
Lokalblatt (außer als Notiz im täglichen Gartenschau-Programm) und auch keinen Bericht hinterher. Da wir uns
bei Pfaffenhofener Kurier beschwerten, bekam ich einige Monate später
allerdings einen Artikel mit Foto
über mein „Lebenswerk“
Da
man uns angeboten hatte, kurz vorher nochmal eine Ankündigung unseres Tangokonzerts zu bringen, übersandten wir eine
Erinnerung nebst unserem Foto: Diesmal hieß es nun, das Bild sei „zu
stark bearbeitet“. Innerhalb von Minuten schickten wir ein zweites Foto
(einen garantiert puren Handy-Schnappschuss) hinterher. Keine Reaktion – außer einem
diesmal noch kürzeren Veranstaltungs-Hinweis.
Und
natürlich erschien zu unserem Auftritt kein
Reporter und somit auch kein Bericht
über die Vorstellung (obwohl wir uns auch darum bemüht hatten).
Ich
kenne allerdings im deutschsprachigen Raum kein abendfüllendes Programm, das Tangomusik von Villoldo bis Piazzolla
mit Zaubereffekten und einer Moderation verbindet, welche sicherlich
über die Ansage von Stücken weit hinausgeht. Das allein ist noch kein
Qualitätsurteil – interessant genug für eine Rezension wäre es allemal gewesen.
Was
uns in Pörnbach sicherlich fehlt, ist eine Lobby:
Weder machen wir über eine Partei und die zugehörigen Stadträte Karriere noch haben
wir Drähte zu irgendwelchen „wichtigen“ Zirkeln – schon gar nicht zum
Magischen...
Ich
schreibe diesen Artikel – wiewohl man mir das unterstellen wird – nicht aus Frust. Dazu haben wir keinerlei Grund:
Das Konzert war (bis auf vier Plätze) beinahe ausverkauft, und wir erhielten begeisterten Zuspruch. Nur verdanken wir den kaum der Presse, sondern unserer lokalen Bekanntheit durch die hervorragenden Leistungen meiner beiden Musikerinnen.
Vielmehr
geht es mir darum, den Hintergrund
solcher Abläufe einmal darzutun: In Pfaffenhofen gibt es – vorsichtig formuliert
– einen sehr kleinen Personenkreis,
welcher bestimmt, was dort als künstlerisch
hochwertig zu gelten hat. Und was nicht aus der Kreisstadt kommt (oder von weither
teuer eingekauft wird), zählt halt nicht. So besuchte ich im zurückliegenden Jahr zwei
sehr ansprechende Operettenkonzerte
im Pfaffenhofener Rathaussaal, deren Veranstalter sich wohl ebenso wenig dieser
Gnade erfreut. Resultat: keinerlei
Rezensionen im „Pfaffenhofener Kurier“.
Spricht
man privat mit Musikern, so wird das
auch zugegeben. Öffentlich behaupten
will das natürlich niemand – es könnte ja die restlichen Gigs auch noch
gefährden.
Nur
wird sich – wie üblich – durch Verschweigen nichts ändern. Und da ich in
meinem hohen Alter wirklich nicht mehr von Engagements abhängig bin, fällt halt
mir die Rolle zu, hier den Schnabel aufzureißen. Da dies weit weniger süß
wirken dürfte als das obige Amselfoto, mache ich mir über die Außenwirkung keine Illusionen. Mir ist
jedoch wohler, es einmal öffentlich gesagt zu haben.
Daher
werde ich es gelassen ertragen, dass auch in Zukunft in Pfaffenhofen jedes
auftretende Duo für Bierdimpfel (mit
einem mehr oder weniger schönen Bild) seinen angemessenen Platz in der
Lokalgazette erhalten wird. Ebenso wenig wird es meine Stimmung allerdings
trüben, wenn die Zeitungen mal wieder über zurückgehende Umsätze und Stellenabbau jammern.
Die
bösen Blogs und überhaupt das Internet bilden – nicht nur für die CDU
– eine immer stärkere Konkurrenz.
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