Ich
muss gestehen, dass ich den Pressebericht über meinen Auftritt in
Reichertshausen mit Sorge entgegensah – dass er kommen würde, war klar, da ein
heftig fotografierender Reporter anwesend war.
Immerhin
ein Fortschritt gegenüber meiner öffentlichen Vorstellung Anfang des Jahres im Pfaffenhofener
„Haus der Begegnung“ sowie meinen beiden Shows auf der Gartenschau Mitte des
Jahres: In beiden Fällen gingen diese spurlos an den Zeitungslesern vorüber.
Dafür nun gleich zwei Artikel hintereinander, toll!
Und
– auch das muss man in der Lokalberichterstattung hoch anerkennen: Mein Name
war richtig geschrieben – und selbst bei dem meiner Frau war lediglich ein
Bindestrich zu viel. Das zeugt vergleichsweise von Qualität! Wer sich einmal
das übliche Elend antun will:
Was
mich jedoch wirklich beeindruckte: Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die sich
in den über 30 Jahren Zauberei textlich an mir versucht haben, fiel Hans Steininger vom Pfaffenhofener Kurier tatsächlich auf: Bei mir ist die Moderation
mindestens ebenso wichtig wie der Zaubereffekt! „Der Zauberer verbindet seine Tricks mit launigen Texten, mal voller
Poesie, mal zeitkritisch, satirisch oder mit Eigenironie.“ Endlich hat’s mal
einer kapiert – dass ich das noch erleben darf…
Daher
zitiert der Kritiker auch viel aus meinen Vorträgen, was ihm – journalistische Binsenweisheit
– einen Großteil eigener Formulierungen erspart. Der Rest besteht weitgehend
aus Schilderungen von magischen Abläufen: Fertig ist der Artikel!
Aus
langer Erfahrung weiß ich natürlich, dass die Klischees zum Thema Zauberei in
Journalistengehirnen geradezu festgetackert sind – und wenn man dann noch
ehemaliger Lehrer ist, wird es nicht besser. Klar, Zauberei ist halt ein „alter
Hut“: „So werden Tricks, die wohl jeder
schon mal gesehen hat, erträglicher.“ Nun bespricht Hans Steininger beispielsweise auch Kirchenkonzerte in Pfaffenhofen
und dürfte somit wohl schon öfters Aufführungen des „Messias“ oder des „Weihnachtsoratoriums“
(vielleicht auch nur eine „Missa brevis“) rezensiert haben. Auch da kommt es
halt drauf an, wie man das alte Zeugs, das wohl jeder schon einmal gehört hat,
interpretiert und es so vielleicht „erträglicher“ macht…
Nein,
ich weiß schon, das ist ja Hochkultur im Gegensatz zu einer der ältesten Künste
der Menschheitsgeschichte, welche mit Maja sogar über eine eigene Muse verfügt.
Aber die küsst halt auch nur denjenigen, welcher sich ihr mit dem nötigen
Respekt nähert…
Aber
wir Amateur-Kleinkünstler (Feuerschlucker, Bauchtänzerinnen und Zauberer) sind
ja schon froh, überhaupt in der Zeitung vorzukommen. Und immerhin lautete das
Gesamturteil: „Insgesamt ein kurzweiliges Programm, dessen Zaubereien zwar
wenig spektakulär waren, das aber Spaß bereitete.“
Insgesamt
also ein „Brav, brav“ im Bereich der Note „befriedigend“ – und woher sollen
Schulterklopfer denn kommen als von oben?
Hier
die gesamte Besprechung:
http://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Reichertshausen-Zauberei-und-Zeitkritik;art600,3604197Und ein kurzes Video vom Auftritt gibt es auch noch:
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