Es gibt sicherlich Hunderttausende von Karteneffekten. Viele davon erfordern spezielle Präparationen beziehungsweise schwierige Grifftechniken.
Häufig wird dem Anfänger der Eindruck vermittelt, ohne all das gehe es nicht – und so plagt man sich ewig mit „Fingerbrechern“ herum oder bestellt pro Kunststück ein neues Spezialspiel. Auch ich habe in früheren Zeiten viele Stunden mit Bemühungen verbracht, die letztlich zu nichts führten. Bestenfalls bekam ich eine derartige Routine zwar irgendwie hin, scheinbar leicht und mühelos wurde es aber nicht.
Den Zuschauern bleibt der Modus Operandi zwar (hoffentlich) verborgen – sie merken aber, dass man „irgendwas“ Geheimes ausführt. Und die Anspannung des Künstlers überträgt sich auf das Publikum.
Es gibt jedoch viele Kunststücke, welche man mit einigen simplen Manövern ziemlich mühelos hinbekommt. So hat man genügend Spielraum, sich auf Präsentation, Gestaltung und Text zu konzentrieren. Und – o Wunder – es entsteht etwas, das den Erfolg eines Auftritts bestimmt: Entertainment.
Viele Kartentricks sind mental gefärbt – wie der Klassiker: Das Finden von zufällig und frei bestimmten Karten. Oft finde ich die Routinen viel zu kompliziert, schlimmer noch: Sie beschränken sich auf das „Besserwissen“ – „Schau mal, ich kann deine Karte finden, und du weißt nicht, wie das geht. Ätsch!“
Daher kann ich nur immer wieder appellieren: Beschreiben Sie nicht nur, was Sie tun – geben Sie den Gegenständen, Ihren Handlungen eine Bedeutung!
Der „Einstein-Kartentrick“ wurde von dem Schweizer Kartenexperten Roberto Giobbi in seinem Buch „Roberto Super-light“ beschrieben. Aus seiner Feder sind über 50 Bücher in 6 Sprachen erschienen. Seine „Große Kartenschule“ gilt weltweit als ein Standardwerk für die Zauberkunst mit Spielkarten.
https://secret-magic-store.de/collections/roberto-giobbi
Mir gefällt daran die nette Geschichte, welche einfach und klar durch die kurze Routine führt. Man kann den Effekt völlig improvisiert und mit einem geliehenen Spiel zeigen. Ich habe ihn Laien oft vorgeführt – und noch nie hat jemand eine Vermutung geäußert, wie das Ganze zustande kommt. Besser noch: Ich weiß es auch nicht!
Ein Tipp an Kollegen, welche es einmal nachmachen wollen: Sehen Sie zu, dass zirka vier bis acht Karten in dem kleinen Stapel liegen, mit dem das Wunder geschieht!
Da mir beim Vorführen nur meine „Kamerafrau“ Manuela Bößel zur Verfügung stand, musste ich ein wenig improvisieren. Aber auch das kriegt man hin.
Nun viel Spaß mit dem Video!
https://www.youtube.com/watch?v=ZO42kVdpIA0
P.S. Einen ebenso einfachen Karteneffekt mit einer amüsanten Geschichte findet man im Video „Meine magischen Gedanken 11“ (ab 7:17):
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