Freitag, 6. Januar 2023

Video: Meine Tipps für angehende Kollegen

 

Neulich entdeckte ich per Zufall einen Text von mir, den ich schon vor über anderthalb Jahren veröffentlicht hatte. Er gefiel mir so gut, dass ich ihn nun noch einmal – in leicht veränderter Form– als Video vorstellen möchte.

In meinen „Magischen Gedanken 12“ formuliere ich zehn Ratschläge für Menschen, die sich ernsthaft mit der Zauberei befassen wollen. Selber fasziniert mich diese Kunst schon seit über 60 Jahren. 1986 begann ich damit, Vorstellungen auch außerhalb des Familien- und Freundeskreises zu geben.

Das Zaubern lernte ich weitgehend als Autodidakt. Das Internet existierte noch nicht – und Kontakte zu Kollegen und magischen Vereinigungen ergaben sich in der Folge nur sporadisch. Was ich bei diesen Begegnungen erlebte, motivierte mich – rare Einzelbeispiele ausgenommen – nicht, mich im Kreis der Magier wohlzufühlen.

In vielen Fällen war ich mit einer „Bescheidwissenschaft“ konfrontiert: Entscheidend sei es, diverse „Profis“ zu kennen, aktuellen Trends zu folgen und sich ja nicht mit den „Klassikern“ unseres Gewerbes abzugeben.

Das hat mich in den Anfangsjahren oft verunsichert. Führte ich nur „olle Kamellen“ vor? Die Bestätigung meiner Ideen erlebte ich 1987 durch den Gewinn eines lokalen Zauberwettbewerbs, bei dem man das Publikum abstimmen ließ. Mir wurde klar, dass Laien eine Darbietung unter einer völlig anderen Perspektive bewerten, dass bei denen die Klassiker unserer Kunst weitaus besser ankommen als bei den Kollegen.

Ich beschloss damals, mich auf meinem Weg weniger an den Ratschlägen der Branche als am Feedback der normalen Zuschauer zu orientieren, an meinem eigenen Stil, meiner individuellen Bühnen-Persönlichkeit zu arbeiten.

Vor anderthalb Jahren entdeckte ich die „Gespenster der Anfangsjahre“ in einem YouTube-Video wieder: Immer noch das Getue mit den „Profis“, die es angeblich besser wüssten und damit haufenweise Geld verdienten. Damit lockt man Anfänger an, die dann meinen, sie sollten tatsächlich den Beruf des Magiers anstreben – eine Illusion, welche in 99 Prozent aller Fälle in Frust und Enttäuschung endet.

Ich habe in all den Jahren zirka 1100 Auftritte absolviert – die meisten davon gegen Gage. Nach den Maßstäben der Branche könnte ich mich durchaus als „Profi“ bezeichnen. Tue ich aber nicht, denn ich hätte von dem Geld nie und nimmer leben können. Im Endeffekt bescherten mir die Honorare bestenfalls ein „kostenloses Hobby“.

Obwohl ich mir das Zaubern weitgehend selbst beibrachte, wäre ich in den ersten Jahren sehr froh gewesen, von einem erfahrenen Praktiker realistische Tipps zu meiner Weiterentwicklung zu erhalten. Daher dieser Text und auch das Buch, welches ich 2014 veröffentlichte. Wenn das alles auch nur einen Kollegen von der Beschreitung von Irrwegen abhält, wäre das mein schönster Lohn.

Hier nun das neue Video:

https://www.youtube.com/watch?v=Hgo363bJMmA

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte geben Sie im Kommentar Ihren vollen (und wahren) Namen an und beziehen Sie sich ausschließlich auf den Inhalt des jeweiligen Artikels. Unterlassen Sie herabsetzende persönliche Angriffe, gegen wen auch immer. Beiträge, welche diesen Vorgaben nicht entsprechen, werden – ohne Löschungsvermerk – nicht hochgeladen.
Sie können mir Ihre Anmerkungen gerne auch per Mail schicken: mamuta-kg(at)web.de – ich stelle sie dann für Sie ein.