Liebe Leser,
hiermit
überreiche ich Ihnen ein Juwel der modernen Kartenmagie, das unter dem obigen
Titel 1942 vom amerikanischen Amateurzauberer Paul Curry (1917-1986) erfunden wurde.
Fast jeder, der
sich ernsthaft mit Kartenkunststücken beschäftigt, hat wohl eine Version von „OOTW“ in Petto.
Für alle,
die es noch nicht kennen, hier der Effekt:
Ein
Zuschauer sortiert ein ganzes Kartenspiel rückenoben (!) einzeln in rote und
schwarze Karten. Er ist völlig frei
in seiner Entscheidung.
Klingt toll,
was?
Methode: Letztlich muss das Spiel in rote
und schwarze Werte getrennt sein – also in zwei
Blöcke von je 26 roten und schwarzen Karten.
Mein Verfahren,
das zu erreichen, kennen Sie bereits, wenn Sie diese Beschreibung gelesen
haben:
Gehen
wir an die Stelle, wo Sie die beiden vom
Publikum gezogenen Karten herausgesucht haben:
Diese
drehen Sie dann um – nicht aber die beiden Kartenpäckchen daneben (die ja
ausschließlich aus roten bzw. schwarzen Karten bestehen.
Legen Sie dann den roten auf den schwarzen Spieleteil und platzieren darüber die beiden bildobenen gewählten Karten – links die
rote, rechts die schwarze Karte:
„Ich möchte nun noch
ein Experiment versuchen: Meine Dame, sortieren Sie bitte das ganze Spiel in
rote und schwarze Karten – aber ohne sie umzudrehen. Wenn Sie also meinen, die
nächste Karte sei eine rote, legen Sie sie bitte hier an – oder dort, wenn Sie
glauben, es sei eine schwarze Karte. Ein Tipp: Rote Karten fühlen sich auf der
Rückseite etwas wärmer an…“
Die
Helferin soll also die Karten vom Spielrücken aus einzeln und verdeckt an die
beiden „Leitkarten“ anlegen. Das
Foto zeigt eine Phase in diesem ersten Durchgang:
Die
Dame wird am Anfang eher unsicher und langsam arbeiten. Betonen Sie daher:
„Keine Angst, ich
passe schon auf, dass Sie alles richtig machen!“
Mit
der Zeit wird Ihre Kandidatin immer schneller austeilen. Warten Sie, bis sie 24 Karten ausgelegt hat und stoppen sie
dann:
„Moment, das geht
jetzt ein bisschen zu schnell. Ich werde es schwieriger machen.“
Suchen
Sie nun aus dem Restpäckchen eine schwarze und die einzige rote heraus, die
noch übrig ist. Diese neuen „Leitkarten“
legen Sie nun bildoben entgegengesetzt aus, also links die schwarze, rechts
die rote.
„Sortieren Sie die Karten
nun bitte umgekehrt, also hier die schwarzen, da die roten!“
In
Wirklichkeit kann die Helferin aber nur noch schwarze Karten anlegen. Stoppen
Sie sie in dem Moment, wo sie eine Karte in der „rote“ Reihe platziert:
„Ich muss natürlich
stets kontrollieren, ob alles richtig läuft. Halt, das hier ist tatsächlich
eine schwarze Karte!“
Legen
Sie diese in die „richtige“ Reihe!
Am
Schluss sind so zwei lange Kartenbänder
entstanden. Das linke stimmt: Unter den Leitkarten liegen die passenden Farben.
Beim rechten ist es umgekehrt.
Streifen Sie dieses Band zusammen und bilden einen Fächer:
„Sie sehen: Hier die
beiden Leitkarten – ich nehme sie einmal heraus.“
Legen
Sie die beiden Karten links bzw. rechts ab, bilden Sie dazwischen einen deutlichen
Spalt im Fächer und drehen Sie ihn
dann bildoben. Durch den „Dreher“
passt es scheinbar wieder: links rot, rechts schwarz:
„Hier die roten, da
die schwarzen Karten – und auf der anderen Seite sowieso – alles richtig
verteilt. Herzlichen Dank für Ihre Mitwirkung!“
Ich
habe diese Routine schon einige dutzend Male gezeigt und garantiere Ihnen: Es
gibt kaum einen anderen Karteneffekt, der mit einfachen Mitteln das Publikum
regelrecht „erschlägt“! Wohl auch,
weil er absolut optisch wirkt. Noch
nie hat ein Laie auch nur eine ansatzweise Vermutung geäußert, wie das Ganze
funktioniert.
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