Woher ich
dieses Kunststück habe, weiß ich nicht mehr. Es handelt sich um einen Übereinstimmungseffekt, mit dem man
ausprobieren kann, ob zwei Menschen in einer bestimmten Situation die gleiche Entscheidung
treffen, mithin also „zusammenpassen“.
Er kommt besonders in Vorstellungen an, bei denen ein (Ehe)paar im Mittelpunkt steht, also (Goldenen) Hochzeiten, Verlobungen,
Taufen und anderen Jubiläen.
Wie groß
die nach außen gelebte Harmonie
wirklich ist, bildet gerade für die anwesenden Freunde und Verwandten eine spannende Frage, welche – je nach
Situation – mit einem Quäntchen Schadenfreude verbunden ist. Diese Stimmung
wird durch eine Reihe von Gags zum
Thema Partnerfindung unterstützt.
Effekt:
Aus einer
Reihe von Symbolkarten, die jeweils zweifach vorkommen, wählen die beiden
Personen eines Paars das gleiche Zeichen.
Material:
Zauberkollegen
können mit wasserfestem Filzstift auf 12 Blanko-Riesenkarten die folgenden Symbole zeichnen (oder überziehen Sie
normale Riesenkarten auf der Bildseite mit weißer Folie, welche Sie dann
bemalen können):
Stern, Würfel, Zauberstab, Kreis, Herz,
„chinesisches“ Schriftzeichen
(Siehe Abbildung;
je zwei Karten tragen ein identisches Bild!)
Laien können
sich mit Pappkartons behelfen, auf welche sie die obigen Zeichen malen.
Vorbereitung:
Sortieren Sie die Karten paarweise in der obigen Reihenfolge; die
beiden Sternkarten sind die obersten auf der Rückenseite des Päckchens.
Routine
und Vortrag:
„Meine
Damen und Herren, die Ehe ist bekanntlich die Einrichtung, in der die Partner
einander bei der Bewältigung der Schwierigkeiten helfen, die sie alleine gar
nicht hätten. Doch glücklicherweise gibt es ja jede Menge Hilfen beim Finden
des passenden Lebensgefährten, in unserer digitalen Welt sogar
computergestützt: Sie liefern einem Eheanbahnungsinstitut einfach genügend
Informationen über sich, beispielsweise, dass Sie wenig Geld haben und daher
einen wohlhabenden Partner suchen oder Sie schon älter sind und jemand deutlich
Jüngeren wollen – und der Rechner findet blitzschnell das passende Pendant –
also jemanden, dem es genauso geht…
In China
funktioniert manches noch ein wenig einfacher, und daher habe ich von einem
dortigen Zauberkollegen, der nebenberuflich auch Ehevermittler ist – er heißt
Kupp-Lai-Khan – diesen Ehetest bekommen.“
Bringen Sie
das Kartenpäckchen zum Vorschein.
„Und da
wir heute ein besonderes Paar unter uns haben, möchte ich Sie
beide bitten, bei diesem kleinen Experiment mitzumachen. Vielen Dank!“
Die
ausgewählten Personen stehen links und rechts von Ihnen.
„Sie
sehen, der Test ist ganz simpel, wir haben je zwei gleiche Karten
mit diesen Symbolen: Um den Stern des Lebens zu finden,
brauchen Sie etwas Glück und Zauberei, um schließlich die Ringe
zu tauschen und Ihre Herzen zu vereinen – und dies hier ist
das chinesische Schriftzeichen für ‚Vermittlungsgebühr sofort fällig’.“
Legen Sie
das Kartenpäckchen rückenoben mitten
auf den Tisch, heben – synchron zum Text – beidhändig je ein gleiches Paar zum Publikum
hoch und legen es dann bildoben links
und rechts ab. Unterstützen Sie den Gag zum „Schriftzeichen“ mit „chinesischem“
Diskant sowie leicht „lollendem L“!
„Wie Sie
sehen, kommt jedes Symbol zweimal vor, und darauf beruht dieser Test.
Damit ich keinerlei Einfluss nehmen kann, werde ich mich währenddessen umdrehen.
Mein Herr, bitte mischen Sie alle Karten gründlich durch… Dies ist der erste
Teil, der so genannte ‚Geschicklichkeitstest’“.
Nehmen
Sie die Karten zusammen und überreichen sie dem männlichen Helfer. Wenn er zu
mischen beginnt, gehen Sie einige Schritte nach hinten und wenden sich ab. Da
ein Laie, zumal bei Riesenkarten, meist einige Schwierigkeiten mit dieser
Anweisung hat, bekommen Sie voraussichtlich einen Lacher.
„Fertig?
Nun teilen Sie bitte die Karten unter sich auf, das heißt, Sie, mein Herr,
geben Ihrer Partnerin einen beliebigen Teil des Spiels und behalten den Rest…
Dies ist die zweite Phase, der sogenannte ‚Großzügigkeitstest’. Alles verstanden?
Fragen Sie bitte nach, wenn etwas unklar ist!“
Entscheidend
für das Gelingen ist, dass Ihre Kandidaten genau wissen, was sie zu tun
haben. Seien Sie also bei Ihren Anweisungen so deutlich wie möglich!
Es macht auch einen Unterschied, ob das „Jubelpaar“ 30 oder 70 Jahre alt ist –
im Zweifel wiederholen Sie jeden
Schritt bzw. fragen nach. (Bei mir überwacht zusätzlich die Assistentin
unauffällig das Geschehen – eine Beruhigung meiner Nerven!)
„Und
jetzt zählt bitte jeder seine Karten, lassen Sie sich ruhig Zeit und prüfen das
Ergebnis noch einmal nach. Jeder hat nun also eine bestimmte Menge Karten in
der Hand – und jene Zahl merken Sie sich jeweils – jeder seine! Das ist die
letzte Phase, der sogenannte ‚Intelligenztest’. Fertig?
Dann
legen Sie bitte wieder alle Karten zu einem Spiel zusammen, und Sie,
mein
Herr, dürfen nun wiederum kräftig mischen!“
Letztlich
dreht sich alles nur um diese beiden Zahlen, welche in der Summe natürlich 12
ergeben müssen, also z.B. 8 und 4.
Wenden
Sie sich wieder Ihren Kandidaten zu:
„Sie
haben völlig frei zwei Zahlen bestimmt und sich gemerkt, ja? Und das Spiel
wurde mehrfach gemischt. Ich werde nun Ihnen, meine Dame, die Karten einzeln
vorzeigen, und Sie prägen sich bitte das Symbol ein, welches bei Ihrer Zahl
erscheint! Alles verstanden? Also, eins, zwei, drei…“
Nehmen Sie das
Kartenpäckchen in die Hand und zählen Sie vom Spielrücken einzeln Karten vor,
die Sie jeweils übereinander mit dem Rücken nach oben auf dem Tisch
deponieren, also die erste Karte zeigen, ablegen, die zweite Karte hochheben,
auf die erste geben usw.
Achtung: Die letzte
Karte, die Sie in der Hand haben, zeigen Sie und legen sie wieder auf
die Hand zurück, darauf kommt
das abgelegte 11-Karten-Päckchen! Führen Sie mit diesem anschließend die gleichen Aktionen mit dem Herrn durch – auch er soll sich das Symbol bei seiner
Zahl merken – nur werfen Sie nun auch die letzte Karte auf das
Tischpäckchen.
Sortieren Sie bei den folgenden Worten Ihr Spiel so,
dass zwei Stapel mit jeweils allen vorkommenden Zeichen entstehen,
geben Sie den Kandidaten je ein
Päckchen
„Nun suchen Sie sich
heimlich das Symbol heraus, das Sie sich gemerkt haben – fertig? Moment noch,
auf ‚Drei’ zeigen Sie zunächst einander die betreffende Karte: Eins,
zwei, drei!“
Es gehört zu
den schönsten Momenten dieser
Routine, nun die verblüfften (und erleichterten) Gesichter des Paars zu sehen, die sich natürlich „spiegeln“! Lassen
Sie das einen Moment wirken, nehmen den beiden dann synchron ihre Karten ab und
halten sie ins Publikum. Formulieren Sie einen Satz, welcher suggeriert, es
habe ja nur dieses Bild sein können, z.B.:
„Na klar, der
Zauberstab – etwas Magie war ja dabei, und dieser Zauber möge Sie
noch lange begleiten! Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!“
Geleiten Sie das Paar
dabei auf seinen Platz und bemerken auf dem Rückweg trocken:
„Der Trick funktioniert
übrigens immer – daher ja auch die Bevölkerungsexplosion in China…“
Natürlich kann man rechnerisch das Geheimnis entschlüsseln. Doch wen die Thematik von Liebe, Partnerschaft und übereinstimmenden
Wünschen nicht von solchen Überlegungen abbringt, der hat selber ein
Problem!
Das größere Risiko besteht darin, dass Sie einen „Fehler“ Ihrer Kandidaten nicht ausschließen
können, welche dann auf ihren Partner sowie ein unterschiedliches Symbol blicken. Mir ist das einmal in 40
Vorführungen passiert. Zur Vermeidung ehelicher Zwistigkeiten brauchen Sie unbedingt
ein Out! Nehmen Sie blitzschnell das
Restspiel auf und machen Sie eines der abweichenden Bilder zum zweitobersten
der Rückenseite und die „richtige“ Karte zur obersten. Dublieren Sie (d.h. zeigen
sie die beiden Karten als eine):
„Und Sie haben sich
tatsächlich für
dieses Symbol entschieden?
Legen Sie das
Zweierpäckchen wieder auf Spiel und nehmen dann die oberste Karte, welche Sie
über das Restspiel streichen:
„Na – intuitiv wollten
Sie sicher die andere!“
Normalerweise bin ich
kein Freund vieler Mentaleffekte, da
ihnen häufig zwei Dinge fehlen: Einfachheit
und Emotionen. Hier aber wird
das mathematische Prinzip durch unterhaltsame
und gefühlsmäßige Elemente
überlagert.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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