Die
Idee zu den „Flap Jacks“ stammt von
dem amerikanischen Magier Paul Harris.
Sie beweist wieder einmal, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, die uns ein
Kartenspiel bietet!
Eine
Vorwarnung: Sie werden
wahrscheinlich etwas tüfteln müssen,
bis der spektakuläre Effekt klappt – aber im „Home Office“ haben viele von uns
doch eine Menge Zeit! Vor allem benötigen Sie dazu etwas „Feinmotorik“.
Was
ich aber bei meinen Zauberkursen
immer wieder erlebte: Es war sehr schwierig, die Teilnehmer nach diesem
Kunststück für etwas Neues zu interessieren – lieber wollten sie noch eine halbe
Stunde an den „Schnalz-Buben“ herumbasteln. Ich könnte mir vorstellen, dass man
auch Kinder längere Zeit damit
beschäftigen kann…
Nehmen
Sie ein beliebiges Kartenspiel aus der Schachtel, die wieder geschlossen und
auf den Tisch gelegt wird. Drehen Sie das Päckchen bildoben, fächern es durch
und suchen Sie die vier Buben heraus.
Geben Sie diese einem Zuschauer:
„Wir brauchen nun die
vier Buben – im internationalen Symbol „J“ wie „Jacks“. Sie werden sehen, dass sie
sehr lebendig werden können. Würden Sie diese bitte – mit der Bildseite nach
oben – gut mischen? Gut, sie kommen auf das Spiel – und nun wird alles umgedreht!“
Während
Ihr Helfer mischt, schieben Sie das bildobene Spiel in Ihrer Hand wieder zusammen und
bilden unter den obersten drei Karten
einen Spalt („break“). Ich mache das
mit dem linken Kleinfinger – natürlich nicht ganz so auffällig wie hier:
Legen
Sie nun die vier Buben auf das Spiel und drehen Sie die oberen sieben Karten rückenoben, ebenso das Restspiel, das Sie auf den Tisch legen. Dann
kommt zügig das Siebener-Päckchen oben drauf.
Situation:
Oben auf dem Spiel liegen zunächst drei beliebige Karten, dann folgen die vier Buben.
„Drei Buben kommen
nun irgendwo ins Spiel. Wohin mit dem ersten? Eher da unten, in der Mitte oder
weiter oben? Nun der zweite…“
Fahren
Sie jeweils mit der einzelnen Karte in der Hand am Spiel entlang und stecken
sie nach den Wünschen des Zuschauers hinein.
„Der vierte Bube
kommt auf die Schachtel. Und nun wird es kniffelig: Bitte anschnallen und keine
Wellen machen!“
Legen Sie die Buben-Karte passgenau auf die Schachtel. Jetzt
ist Feingefühl gefragt: Die nun oberste
Karte des Spiels (ist ja wieder ein Bube) kommt rückenoben so auf das Etui,
dass sie etwas über die vordere Schmalseite
hinausragt, die nächste entsprechend darauf, so dass sie über die eine Breitseite schaut, dann die dritte
etwas über die andere Breitseite
verschoben.
Wichtig:
Die Karten sollten etwas weniger weit
hervorstehen als die Höhe der Schachtel
beträgt!
Stellen
Sie nun einen kleinen Gegenstand (bei
mir ein chinesischer Buddha) auf das Ganze und legen Sie jeweils ungefähr ein Drittel des Restspiels über die hervorstehenden Karten.
„Ich lasse mir
hierbei von meinem chinesischen Zauber-Assistenten Tseng Tjeng helfen! Achtung!“
(Insider-Anspielung)
Nehmen Sie das Gewicht vom Spiel – sehen
und staunen Sie: Die drei einzelnen
Karten auf der Schachtel drehen sich
um und fallen jeweils bildoben
auf die seitlichen Päckchen! Es sind die anderen drei Buben:
„Tja, sind doch
springlebendig, die Burschen…man nennt sie auch ‚Schnalz-Buben‘! Vielen Dank!“
Die
folgende Skizze erklärt das Hebelprinzip:
Meist
klappt die Tour nicht aufs erste Mal, da sich die Karten verklemmen. Achten Sie genau auf die Abstände, damit das Umklappen
funktionieren kann! Weiterhin ist die Unterlage
entscheidend. Die drei Kartenpäckchen, welche als „Gewicht“ die Hebelwirkung
erzeugen, dürfen nicht zu sehr nach hinten wegrutschen.
Der Untergrund muss also rau sein.
Ideal sind die Filz-Unterlagen, welche Zauberer für Tischkunststücke verwenden.
Oder Sie experimentieren mit diversen Tischdecken.
Notfalls
helfen Sie mit einer leichten
Fingerbewegung nach, damit die Karten ihren Dienst tun!
Nehmen
Sie sich Zeit – das Wochenende ist
noch lang!
Wenn
Sie mit dem Effekt Ihre lieben Kleinen
beschäftigen wollen, rate ich, sich auf die Schluss-Aktion mit dem Umklappen zu beschränken. Und besorgen Sie
pro Kind ein Kartenspiel…
Und
sollten Ihnen emanzipierte weibliche
Wesen zusehen: Nehmen Sie die vier Damen – oder sprechen Sie genderneutral
von „Schnalz-Personen“!
Ich
wünsche viel Geduld und Freude!
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